- Daguerreotypie
- Frühes fotografisches Verfahren (ab ca. 1837), erfunden von Louis Daguerre, der sich wiederum auf Experimente von Joseph Niepce stützen konnte. Eine versilberte Kupferplatte wurde mit Joddämpfen lichtempfindlich gemacht, belichtet, und mittels Quecksilberdämpfen entwickelt, wobei an den belichteten Stellen ein Silberamalgam entstand, welches das Bild sichtbar machte, und diesen frühen Fotografien zugleich ihren unverwechselbar silbrigen Glanz verlieh. Nach dem Fixieren stand ein seitenverkehrtes Bild zur Verfügung, welches je nach Betrachtungswinkel positiv oder negativ erschien. Daguerreotypien waren Unikate, da sich mit der damaligen Technik keine Reproduktionen anfertigen ließen. Das Verfahren wurde am 19.8.1839 öffentlich präsentiert und verbreitete sich schnell. Bis 1860 hatte sich jedoch das Negativ/Positiv-Verfahren auf Basis der Kalotypie durchgesetzt, nicht zuletzt auch deshalb, weil Daguerreotypien wegen ihres hohen Silberverbrauchs zu teuer für eine massenhafte Verbreitung waren. (1840 beliefen sich die reinen Materialkosten für eine Daguerreotypie-Platte bei 5 Franc, während eine Aufnahme etwa zu 100 Franc verkauft wurde.) Daguerreotypien erfreuen sich heute in Sammlerkreisen großer Beliebtheit.
Das Lexikon aus „Bernie's Foto-Programm". Bernd Ratfisch. 2005.