- Farbtemperatur
- Maßzahl für die spektrale Energieverteilung einer Lichtquelle. Die Farbe des von einer Lichtquelle ausgesandten Lichtes hängt von verschiedenen Eigenschaften dieser Lichtquelle ab. Handelt es sich um einen so genannten Temperaturstrahler (z.B. Tageslicht, Glühlampe, Blitzlicht, Halogenlampe usw.), so strahlt er ein kontinuierliches Spektrum aus und ist mit dem aus der Physik bekannten theoretischen schwarzen Körper verwandt. Dieser schwarze Körper absorbiert sämtliche auf ihn einfallende Energie und besitzt selbst keine Reflexion. Bei Erwärmung ändert er seine Farbe von Rot- über Weiß- zur Blauglut. Als Temperaturmaß wird die Skala von Kelvin benutzt, die beim absoluten Nullpunkt (-273°C) beginnt. Mit zunehmender Temperatur erhöht sich der Blauanteil der Lichtquelle während bei geringerer Temperatur der Rotanteil überwiegt. Es ist also möglich, die Farbverteilung einer Lichtquelle direkt in Kelvin (°K) anzugeben. Farbfilme sind zumeist auf mittleres Tageslicht (5500°K) abgestimmt, was etwa einem Sonnenstand von 30° entspricht. In der Mittagszeit fällt die Farbtemperatur höher aus, in den Momenten des Sonnenauf- oder -untergangs hingegen ist sie beträchtlich niedriger. Daneben gibt es auf Kunstlicht (3200°K) abgestimmte Farbfilme, die der Farbtemperatur von Nitraphotlampen oder hinreichend genau von Halogenscheinwerfern entsprechen. Weicht nun die Farbtemperatur der Lichtquelle von dem Wert des verwendeten Filmmaterials ab, so dient ein Konversionsfilter zur Vermeidung eines Farbstiches. Bei Video- oder Digitalkameras nennt man die Angleichung der Farbtemperatur der Lichtquelle an die Aufnahmeabstimmung der Kamera "Weißabgleich".
Das Lexikon aus „Bernie's Foto-Programm". Bernd Ratfisch. 2005.